Im Wettbewerb "klimaneutrale Kommune" gehört Tübingen nicht zu den ausgezeichneten Kommunen. Zunächst muss man dies wohl als Ansporn betrachten, im Bereich Klimaschutz nicht locker zu lassen. Irgendwie scheitert Tübingen in Wettbewerben ja immer - man denke nur an die Exzellenzinitiative. Zurück zum Klimaschutz: Aber gibt's da nicht die Kampagne "Tübingen macht blau", die sogar zu einer Buchveröffentlichung geführt hat? Eine wirklich gelungene Marketingaktion. Ist das etwa nur Marketing? Im Bereich "Marketing" gehörte Tübingen ja auch mal zu den Siegern - man gewann den Stadtmarketingpreis. Aprospos Marketing: Nach dem das Landesmarketing jahrelang durch die Berliner Agentur Scholz & Friends begleitet wurde, setzt man jetzt auf die Kölner Agentur "Zum goldenen Hirschen". Mal wieder setzt man auf eine Agentur außerhalb des Ländles. Dabei gibt's doch auch gute Marketingleute im Südwesten - siehe Tübingen.
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Montag, 13. Dezember 2010
Eigentlich alles normal beim VfB
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts schreiben, weil sich das eigentlich jedes Jahr wiederholt. Es ist ganz normal, dass der VfB in der Hinserie den Trainer wechselt, der im Vorjahr noch der große Retter war. Es ist auch normal, dass jedes Jahr die meistens aus der eigenen Jugend kommenden stärksten Spieler verkauft werden und als Ersatz dafür Durchschnittsspieler geholt werden. Ebenso nornal ist, dass talentierte Nachwuchsspieler an andere Vereine abgegeben werden, um dann weitere Durchschnittsspieler in die Mannschaft einzubauen. Ach ja, den Trainer entlässt man, weil dieser normalerweise der Schuldige ist. Der 8. Trainer in 7 Jahren oder so ähnlich. Vielleicht sollte man beim VfB mal etwas "unnormales" tun.
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Cyberterrorismus ist falsch
Die Aufregung über die Repressalien gegen Wikileaks seitens Paypal, Mastercard etc. ist groß in der Internet-Gemeinde. Viele boykottieren besagte Firmen; durchaus angemessen. Jetzt wurde die Website von Mastercard durch einen durch die Vorfälle um Wikileaks motivierten Hacker-Angriff lahm gelegt. Dies ist kein gewaltfreier Widerstand mehr! Nach meiner Einschätzung diskreditiert dies die Unterstützung von Wikileaks und damit in gewisser Weise alle, die für ein offenes und von Zensur freies Internet sind. Ende der 60er radikalisierte sich aus der außerparlamentarischen Opposition heraus die RAF. Zunächst mit Gewalt gegen Sachen (Kaufhausbrandstiftung), später dann Mord. Ein absoluter Irrweg auf dem Weg zu mehr Demokratie. Das Web 2.0 bietet so viel Potenziale für mehr Demokratie. Der Widerstand sollte gewaltfrei - auch ohne Gewalt gegen Sachen - bleiben.
Samstag, 4. Dezember 2010
Pyramiden, Barschel, R2D2 und Wikileaks
Die Baumeister der Pyramiden wurden oft in ihr Bauwerk eingemauert, damit sie die Lage der Schatzkammer nicht verraten konnten. Da sie kein Smartphone mit GPS zur Verfügung hatten, war diese Methode einigermaßen effizient. Hätte R2D2 twittern können, wären die Baupläne des Todessterns deutlich schneller bei den Rebellen gelandet. Ohne einen Informanten wäre weder die Barschel-Affäre noch Watergate aufgedeckt worden. Und jetzt ist das Internet zu einer neuen demokratischen Instanz in Echtzeit geworden - quasi zur 5. Gewalt, wenn man die Presse als 4. Gewalt ansieht. Angesichts fehlender Akzeptanz der internationalen Gerichtsbarkeit, kommerziell getriebener militärischer Konflikte und Menschenrechtsverletzungen, bin ich froh über diese neue demokratische Kontrolle. Und Wikileaks ist ein Bestandteil davon.
Dienstag, 30. November 2010
Viel Lärm in Tübingen und journalistische Grundregeln
Die Tübinger Gemeinderatsbeschlüsse haben einen Welle der Empörung in Tübingen und Umgebung ausgelöst. Die Leserbriefschreiber übertreffen sich geradezu mit rhetorischen Finessen. Aber was ist denn passiert? Boris Palmer ist gegen S21 - das ist wohl medienwirksam bekannt und das darf er wohl auch. Unklar war bisher, ob er hierfür einen Auftrag durch den durch demokratische Wahlen legitimierten Gemeinderat hat. Das ist jetzt geklärt. Der Gemeinderat ist in seiner Mehrheit für S21 - und das darf der Gemeinderat ebenso. Gleichzeitig hat sich der Gemeinderat (mit einer anderen Mehrheit) für einen landesweiten Bürgerentscheid ausgesprochen. Auch das darf der Gemeinderat. Also eigentlich viel Lärm um nichts. Das Schmerzgeheul kann verstummen - es ist kein Heiliger von der Säule gestoßen worden. Der Herr Palmer ist bestimmt robust genug, um nicht gleich von der besagten Säule zu fliegen. Die Rede von Gemeinderat Sökler habe ich mittlerweile auch gelesen. Die war doch sachlich und pfiffig aufgemacht. In diesem Zusammenhang muss ich einmal an eine journalistische Grundregel erinnern: die klare Trennung von Bericht und Kommentar. Hier muss das Tagblatt wohl noch mal auf die Schulbank - im Reutlinger Generalanzeiger las sich das ganz anders. Ich finde, jetzt sollte es wieder um Kommunalpolitik gehen - Themen gibt's ja genug: Wohnungsnot, Kulturförderung, kritische Haushaltslage. Und vielleicht kann man sich auch mal dem Projekt "Innen:Stadt" widmen. Da fällt mir noch ein: ich habe eine Wette gewonnen.
Dienstag, 23. November 2010
Cato der Ältere in Tübingen
"Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss." Dieser Spruch hat mich damals in der Schule, als ich mich mit den punischen Kriegen beschäftigte, schwer beeindruckt.
Jetzt hat der Tübinger Gemeinderat zwei Dinge beschlossen: 1. Man ist für S21 (schwarz-rote Mehrheit) 2. Man ist für einen landesweiten Bürgerentscheid zu S21 (grün-rote Mehrheit). Interessante Konstellationen sind das. Was kann jetzt der Oberbürgermeister Palmer damit anfangen? Warum macht er es nicht einfach so wie Cato der Ältere? Jede Rede kann er doch einfach damit beenden: "Im übrigen bin ich gegen S21." Da gibt es ja auch noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, z.B.: "Im übrigen bin ich der Meinung, dass Tübingen blau machen sollte." Dieser Tipp ist im übrigen kostenlos.
Jetzt hat der Tübinger Gemeinderat zwei Dinge beschlossen: 1. Man ist für S21 (schwarz-rote Mehrheit) 2. Man ist für einen landesweiten Bürgerentscheid zu S21 (grün-rote Mehrheit). Interessante Konstellationen sind das. Was kann jetzt der Oberbürgermeister Palmer damit anfangen? Warum macht er es nicht einfach so wie Cato der Ältere? Jede Rede kann er doch einfach damit beenden: "Im übrigen bin ich gegen S21." Da gibt es ja auch noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, z.B.: "Im übrigen bin ich der Meinung, dass Tübingen blau machen sollte." Dieser Tipp ist im übrigen kostenlos.
Dienstag, 16. November 2010
Orte in Tübingen
Heute wird im Tagblatt die schwierige Situation der Veranstaltungsorte in Tübingen beklagt. Alter botanischer Garten, Schlosshof, Plataneninsel, Marktplatz - alles schwierig. Das ist ja an sich nichts Neues. Gestolpert bin ich über die Tatsache, dass im Schlosshof eine Wanderoperntruppe mit Nabucco gastierte. Früher gab es dort einmal den Tübinger Sommer mit anspruchsvollem Theater - und deutlich weniger Lärm für die Fledertiere. Da gab es strenge Auflagen hinsichtlich des Lärmschutzes. Und jetzt schmetterte dort ein Gefangenenchor. Seltsam. Seltsam finde ich auch, dass die Überdachungen über den Fahrradständern des Westbahnhofes so angeordnet sind, dass bei Regen in jedem Fall der Sattel nass wird.
Freitag, 12. November 2010
Wettbewerb, Strom und "good news" aus Tübingen
Die Tübinger Stadtwerke klagen gegen die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke. Begründung: Wettbewerbsverzerrung. Die Atomkraftwerke seien längst abgeschrieben und dadurch könnten die Betreiber billigen Strom anbieten. Sehr zutreffende Argumentation. Ergänzen kann ich die Argumentation noch dadurch, dass im Atomstrompreis ja nicht die tatsächlichen Kosten abgebildet sind. Kosten für die Castor-Transporte werden schließlich sozialisiert.
Die Tübinger Firma Hölle & Hüttner investiert über 2 Mill. Euro im Tübinger Technologiepark. Nach den tollen Nachrichten von Immatics und Curevac, die beide im Technologiepark neue Krebsmedikamente entwickeln, hat mich auch dies sehr gefreut.
Die Tübinger Firma Hölle & Hüttner investiert über 2 Mill. Euro im Tübinger Technologiepark. Nach den tollen Nachrichten von Immatics und Curevac, die beide im Technologiepark neue Krebsmedikamente entwickeln, hat mich auch dies sehr gefreut.
Dienstag, 9. November 2010
Die Berufserfahrung von Politikern
"Wichtig ist, dass sich in der Politik Kerle tummeln, die einen zivilen Beruf nicht nur erlernt, sondern auch mit Erfolg ausgeübt haben." Dieser Satz fiel mir im letzten ZEIT-Magazin auf - ausgesprochen hat ihn Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Die gerade häufig in den Medien auftauchende Bundesfamilienministerin ist wohl 2002 direkt vom Studium in das Abgeordnetendasein gewechselt. Berufserfahrung außerhalb der Politik? Fehlanzeige. Vielleicht ist dies ein Erklärungsansatz? Und wie sieht es mit der erfolgreichen Berufserfahrung im Tübinger Rathaus aus? Nur mal so eine Frage ...
Tübingen ohne Sitzblockaden?
Gestern protestierten junge Aktivisten während einer Gemeinderatssitzung gegen geplante Einsparmaßnahmen - mittels einer Sitzblockade. Nach meiner Einschätzung ein durchaus legitimes Mittel, das ja auch in der Anti-Atomkraftbewegung, der Friedensbewegung und jüngst bei S21 zum Einsatz kam. Die Tübinger Rathausspitze sah das anders: die Arbeit von Parlamenten zu behindern sei undemokratisch und überhaupt - man selbst habe noch nie an einer Sitzblockade teilgenommen. Wie bitte? Sind die Grünen nicht aus verschiedenen Protestbewegungen, der außerparlamentarischen Opposition hervor gegangen? Vielleicht sollte man sich mal bei einem der altehrwürdigen Grünen der Gründungsjahre erkundigen. Die haben allerdings auch keine blauen Anzüge getragen.
Samstag, 6. November 2010
Medienrummel, Urbanität und andere bemerkenswerte Projekte
Japanischer Dienstwagen, Elternzeit und Fahrradtunnel für Mofas gesperrt. Ach ja, und dann waren da noch Steckdosenleisten. Was dies alles miteinander zu tun? Es sind die bemerkenswertesten Projekte, die mir in der Tübinger Stadtpolitik aufgefallen sind. Und dies allein aufgrund des Medienrummels, den sie ausgelöst haben. Sei er nun beabsichtigt gewesen oder nicht. Heute steht im Tagblatt, dass zumindest eines dieser bemerkenswerten Projekte nicht aufgrund der Medienwirksamkeit gestartet wurde. Das glaube ich gerne. Aber warum wird dafür eigens eine Pressekonferenz veranstaltet? Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.
Urbanität gehört die Zukunft, so stehts heute im Tagblatt. Dem muss man wohl zustimmen. Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Ebenso richtig. Tübingen ist hier vorbildlich. Das muss man noch mal genauer betrachten. Unlängst wurde der Tübinger Wohnraumbericht veröffentlicht: Wohnungsnot. Familien mit Kindern finden keinen bezahlbaren Wohnraum. Gibt's doch garnicht. Ja, wo sind denn die urbanen 5-6 Zimmerwohnungen entstanden, die man benötigt, wenn man sich ein paar Kinder leistet? Einfamilienhäuser werden in Tübingen so um die 500.000 Euro gehandelt. Knappes Angebot führt zu hohen Preisen. Andernorts bemüht man sich gezielt um die Ansiedlung von Familien - da gibt es Preisreduzierungen beim Kauf von Bauland. Aber in Tübingen ist man eben vorbildlich.
Urbanität gehört die Zukunft, so stehts heute im Tagblatt. Dem muss man wohl zustimmen. Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Ebenso richtig. Tübingen ist hier vorbildlich. Das muss man noch mal genauer betrachten. Unlängst wurde der Tübinger Wohnraumbericht veröffentlicht: Wohnungsnot. Familien mit Kindern finden keinen bezahlbaren Wohnraum. Gibt's doch garnicht. Ja, wo sind denn die urbanen 5-6 Zimmerwohnungen entstanden, die man benötigt, wenn man sich ein paar Kinder leistet? Einfamilienhäuser werden in Tübingen so um die 500.000 Euro gehandelt. Knappes Angebot führt zu hohen Preisen. Andernorts bemüht man sich gezielt um die Ansiedlung von Familien - da gibt es Preisreduzierungen beim Kauf von Bauland. Aber in Tübingen ist man eben vorbildlich.
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Rund um den Hund in Tübingen
In Tübingen wird zur Zeit aufgrund der klammen Finanzen eine Erhöhung der Hundesteuer diskutiert. Das ist mir persönlich egal. Trotzdem ein kleines persönliches Erlebnis: Kürzlich sah ich wieder einmal wie ein ziemlich großer Hund ein ziemlich großes Geschäft in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes abseilte. Als ich die Besitzerin darum bat, sie möge dies beseitigen, bekam ich zur Antwort: Irgendwo müsse der Hund ja schließlich dürfen. Seit einiger Zeit fahren Hunde im Bereich des Naldo kostenlos Bus, für Kinder muss man zahlen. Jetzt fehlt nur noch, dass man eine Kindersteuer einführt.
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Legitimation und Demokratie in Ulm und Tübingen
Vorab: Dies ist weder ein Statement Pro S21 - noch Contra S21. Nur ein paar Gedanken, die mir in diesem Zusammenhang durch den Kopf gehen. Erstens sollte man sich einmal die Vorteile einer repräsentativen Demokratie vor Augen führen. Hier wird z.B. angeführt, dass man bei komplexen Sachverhalten, Expertenwissen besser nutzen kann. Des Weiteren dient eine repräsentative Demokratie der Vermeidung von Populismus und Demagogie. Das würde ich so unterschreiben, auch wenn es unter den gewählten Vertretern sicher auch Populisten gibt (siehe Integrationsdebatte). Ein weiterer Punkt, der mir durch den Kopf geht, ist die politische Legimation der Teilnehmer an der Schlichtungsrunde. Irgendwie hat man den Eindruck, Ulm ist für S21 und Tübingen dagegen. Stimmt das denn eigentlich? Die Argumentation, die teilnehmenden Oberbürgermeister treten dort als Privatpersonen auf, finde ich fadenscheinig. Na ja, die nächste Landtagswahl wird es zeigen - auch wenn hier sicher viel Populismus im Spiel sein wird. Vielleicht steigt wenigstens wieder die Wahlbeteiligung - das wäre doch positiv.
Samstag, 23. Oktober 2010
Eine Hommage an IRC
Mitte bis Ende der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrtausends war ich häufiger im IRC unterwegs. Man nutzte mIRC oder andere für Linux geeignete Clients - alles war rein textbasiert und im Prinzip ein eigener Dienst im Internet. Man traf sich auch im 'real life' z.B. auf sog. Channel-Parties oder Stammtischen. Was ich mich frage: was ist mit den ganzen Chats passiert? Sind die irgendwo gespeichert? Ich glaube nein. Was damals gechattet wurde, ist einfach nicht mehr da. Und das ist auch gut so - es gehört in die damalige Zeit und da soll es auch bleiben. In Google finde ich wohl nicht allzuviel über Chats in IRC. Heute lasse ich einen Pups in Twitter - und Google kann ihn riechen. Aber ich bin ja selbst schuld, oder?
Dienstag, 19. Oktober 2010
Keine Zeit für Kommunalpolitik
In Tübingen lässt man sich derweil eine Viertel Millionen Euro durch die Lappen gehen. Man hat es leider nicht geschafft, auf Kontaktanfragen der potenziellen Spenderin zu antworten. Das muss man entschuldigen. S 21, die Klimakatastrophe verhindern und Blau machen, lassen einfach keine Zeit, sich mit solch profanen Dingen zu beschäftigen. Apropos keine Zeit haben: 2007 wurden in Tübingen in einer öffentlichen Veranstaltung "Sieben Bausteine für die Innenstadtentwicklung", das sog. Projekt "Innen:Stadt!", vorgestellt. Das klang alles total spannend: Ansiedlung eines Konferenzhotels auf dem Standort des technischen Rathauses, ergänzende Neubebauung beim Museum, Neuordnung der Verkehrsführung im Zinser-Dreieck, Bebauung der Brache am Foyer, Neubau des Busbahnhofes - um nur einige zu nennen. Für all das hatte man wohl auch keine Zeit.
Montag, 18. Oktober 2010
Kultur in Tübingen und eine Nutzendiskussion
Heute ist im Tagblatt die notleidende Kultur in Tübingen großes Thema. Jazz- und Klassiktage müssen mit extrem niedrigen Zuschüssen leben und jetzt soll noch weiter gekürzt werden. Der guten Tübinger Stadtbibliothek wird durch einen Bürgermeister allenfalls die Sanierung der Toilettenanlage zugesagt. Seltsames Kulturverständnis. Tagblatt-Redakteur Triebold kommentiert: "Ohne Sinn und Verstand". Und Hans Küng hat ein Buch zum Thema "Anständiges Wirtschaften" geschrieben.
Laut Spiegel Online fordert Herr Westerwelle eine Debatte über den Nutzen von Migranten. Den "Nutzen" von Bundes- und Kommunalpolitikern habe ich bisher noch nicht in Frage gestellt.
Laut Spiegel Online fordert Herr Westerwelle eine Debatte über den Nutzen von Migranten. Den "Nutzen" von Bundes- und Kommunalpolitikern habe ich bisher noch nicht in Frage gestellt.
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Kurze Bemerkung zur alltäglichen digitalen Spaltung
"Digital Natives" und "Digital Immigrants" sind oft gehörte und oft gelesene Begriffe. Was heißt das denn im Alltag? Ich treffe Menschen im Bahnhof, die mit dem Fahrkartenautomaten nicht zurecht kommen. Oder die in Bürgerämtern nicht wissen, dass sie eine Wartemarke ziehen müssen. Oder die in einer Stadtbibliothek keine Literatur mehr recherchieren können, oder nicht wissen, wie die automatische Ausleihe funktioniert. Kürzlich hat mich eine ältere Dame gefragt, ob ich ihr beim Fahrkarte kaufen helfen könnte. Ich konnte. Aber manchmal bin ich auch überfordert.
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Legalisierung, DDR in Tübingen, Tipps für den VfB
Facebook-Mitgründer Sean Parker unterstützt die Kampagne zur Legalisierung von Marihuana. Früher lehrte er einmal mit Napster der Musik-Industrie das Fürchten - jetzt will er das wohl bei der Bier-Industrie wiederholen. http://bit.ly/9PzEuoIm Tagblatt wird der desolate Zustand der Tübinger Straßen beklagt. Ein Herr Latus wagt sogar die These, der Zustand sei so ähnlich wie in der DDR. Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Es ist doch klar, dass alle Tübinger Straßen Zug um Zug den Ausbaustandard der Mühlstraße erhalten, oder?So, jetzt hat der VfB wieder mal den Trainer entlassen. Das ist ja keine Überraschung - passiert ja jedes Jahr um diese Zeit. Aber was sollte man für Konsequenzen daraus ziehen? Hier meine Vorschläge: Ein neuer Trainer bekommt einen Vertrag nur bis zum Ende der Saison. Die ersten 10 Spiele der nächsten Saison bestreitet dann der VfB ganz ohne Trainer. Da spart man Geld und das Ergebnis kann auch nicht schlechter werden.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Ein digitaler Analoger
Ich bin bei Twitter, Facebook, XING, blogge einmal im Quartal. Seit neuestem teile ich sogar mit, wo ich bin. Es gibt Videos bei YouTube und Sevenload und auch irgendwelche podcasts. Und jetzt noch posterous. Für einen "digital immigrant" nicht schlecht. Oder ist das etwa Jugendwahn? Aber: Zeitungen lese ich als Zeitung; Bücher kaufe ich im Buchladen und Musik höre ich am liebsten als Schallplatte. So ein Schallplatten Cover ist doch etwas ganz anderes. Lifestyle? Zumindest habe ich kein iphone :)
Samstag, 2. Oktober 2010
Verschiedene Zeitreisen
Der STERN bezeichnet den gerade laufenden Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker als Zeitreise zurück in ein "dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte". Die Vorfälle um Stuttgart 21 mit knüppelnden Polizisten kommen mir auch vor wie eine Zeitreise. Einige Paralellen zur Geschichte von Verena Becker und der RAF drängen sich geradezu auf. Jubel-Perser sind auch schon am Stuttgarter Bahnhof gesehen worden - und ich will wirklich nicht hoffen, dass das wenig sensible Verhalten der Staatsgewalt zu einer ähnlichen Radikalisierung führt wie im Nachgang zu 1968. Man kann nur hoffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt - ein zweiter Benno Ohnesorg würde unserer Demokratie nicht gut tun. Aber ehrlich gesagt: Die Gefahr besteht wohl kaum - vielleicht wird ja statt Stuttgart 21 die A8 24-spurig ausgebaut. Dies passt ja ohnehin besser zum Auto-Ländle.
Diese Woche ist Walter Schwenninger gestorben. Er gehörte der ersten Bundestagsfraktion der GRÜNEN an (1983 - 1985). Besonders gut gekannt habe ich ihn nicht, habe ihn während seiner Zeit als Gemeinderat jedoch als wirklich aufrechten Grünen empfunden, der sicher nichts für neo-liberale Gedanken, Krawatten und schwarz-grüne Überlegungen übrig hatte. Aber dies ist wieder eine ganz andere Zeitreise.
Diese Woche ist Walter Schwenninger gestorben. Er gehörte der ersten Bundestagsfraktion der GRÜNEN an (1983 - 1985). Besonders gut gekannt habe ich ihn nicht, habe ihn während seiner Zeit als Gemeinderat jedoch als wirklich aufrechten Grünen empfunden, der sicher nichts für neo-liberale Gedanken, Krawatten und schwarz-grüne Überlegungen übrig hatte. Aber dies ist wieder eine ganz andere Zeitreise.
Donnerstag, 23. September 2010
S21 schuld an Wohnungsnot
Der neueste Wohnraumbericht der Stadt Tübingen ist veröffentlicht. Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, ich hätte den Bericht gelesen. Aber den Bericht im Tagblatt darüber habe ich gelesen: "Familien und Alleinerziehende leiden unter Wohnungsnot"
Was soll man dazu sagen? Wohnungsnot!
Dies habe ich in der Stadtchronik Tübingen gefunden:
20. Juni 1989 - Eine Demonstration gegen die Wohnungsnot in Tübingen ....
Wahrscheinlich ist an der Wohnungsnot Stuttgart 21 schuld. Schließlich kümmert sich die Stadtpolitik in erster Linie darum. Oder machen die einfach alle blau?
Was soll man dazu sagen? Wohnungsnot!
Dies habe ich in der Stadtchronik Tübingen gefunden:
20. Juni 1989 - Eine Demonstration gegen die Wohnungsnot in Tübingen ....
Wahrscheinlich ist an der Wohnungsnot Stuttgart 21 schuld. Schließlich kümmert sich die Stadtpolitik in erster Linie darum. Oder machen die einfach alle blau?
Dienstag, 16. Februar 2010
Urbane Gefühle in Lustnau
In Zusammenhang mit der Überplanung von Brachflächen in Tübingen hört man ja immer wieder das Wort Urbanität. Und hochverdichtet muss es sein. Bei Urbanität denke ich persönlich an Berlin z.B. an den Kiez Prenzlauer Berg oder Mitte. Da bekomme ich urbane Gefühle und gerate als Landei ins Staunen.
Urbanität (lateinisch urbs: "Stadt") umschreibt Ideale wie Bildung, Weltläufigkeit, feines Wesen und Höflichkeit. Diese Definition hätte ich erstmal nicht erwartet, aber so startet Wikipedia die Definition von Urbanität.
In den Disziplinen Architektur und Städtebau bezeichnet Urbanität die den Eindruck von Stadt hervorrufende Anmutung eines Raums. Die Anmutung von Urbanität ergibt sich grundsätzlich sowohl aus bestimmten Mustern baulicher Strukturen als auch aus bestimmten Mustern von Funktionen bzw. der Benutzung eines Raums. Stimmen die wahrgenommenen Muster mit dem überein, was eine Person oder eine Mehrzahl von Personen als typisch städtisch begreift, wird dem entsprechenden Raum Urbanität zugesprochen.
Das gefällt mir schon besser - ist schon fast richtiges Architekten-Sprech (fehlt nur noch das Quartier). Und jetzt wird es noch besser:
Mit Urbanität wird soziologisch eine Lebensweise umrissen, wie sie in einer Groß- oder Weltstadt entstehen kann: das kritisch-kühle, wendige Verhalten des sich in zahlreichen sozialen Rollen bewegenden und informierten Großstädters im Gegensatz zum unkundig-einspurigen "provinziellen" Verhalten der Landbevölkerung.
Aha, das klingt eindeutig nach Berlin-Mitte, wo man Kinder gerade wieder auf die Namen Friedrich und Karl tauft. Aber passt das zu Lustnau Egeria? Ich sehe es geradezu bildlich vor mir, wie in dem neuen "Quartier" sich der neue Lustnauer Großstädter in vielfältigen sozialen Rollen eindeutig abgrenzt von den Landpomeranzen. Wahnsinn.
Ich bin für Reihenhäuser!
Urbanität (lateinisch urbs: "Stadt") umschreibt Ideale wie Bildung, Weltläufigkeit, feines Wesen und Höflichkeit. Diese Definition hätte ich erstmal nicht erwartet, aber so startet Wikipedia die Definition von Urbanität.
In den Disziplinen Architektur und Städtebau bezeichnet Urbanität die den Eindruck von Stadt hervorrufende Anmutung eines Raums. Die Anmutung von Urbanität ergibt sich grundsätzlich sowohl aus bestimmten Mustern baulicher Strukturen als auch aus bestimmten Mustern von Funktionen bzw. der Benutzung eines Raums. Stimmen die wahrgenommenen Muster mit dem überein, was eine Person oder eine Mehrzahl von Personen als typisch städtisch begreift, wird dem entsprechenden Raum Urbanität zugesprochen.
Das gefällt mir schon besser - ist schon fast richtiges Architekten-Sprech (fehlt nur noch das Quartier). Und jetzt wird es noch besser:
Mit Urbanität wird soziologisch eine Lebensweise umrissen, wie sie in einer Groß- oder Weltstadt entstehen kann: das kritisch-kühle, wendige Verhalten des sich in zahlreichen sozialen Rollen bewegenden und informierten Großstädters im Gegensatz zum unkundig-einspurigen "provinziellen" Verhalten der Landbevölkerung.
Aha, das klingt eindeutig nach Berlin-Mitte, wo man Kinder gerade wieder auf die Namen Friedrich und Karl tauft. Aber passt das zu Lustnau Egeria? Ich sehe es geradezu bildlich vor mir, wie in dem neuen "Quartier" sich der neue Lustnauer Großstädter in vielfältigen sozialen Rollen eindeutig abgrenzt von den Landpomeranzen. Wahnsinn.
Ich bin für Reihenhäuser!
Mittwoch, 3. Februar 2010
Gesellschaftsklatsch und anderes
Angelina geht es gut
Laut Christiane Henckel von Donnersmarck geht es Angelina Jolie gut, sehr gut. Boris durfte jetzt doch bei Stuttgart 21 dabei sein.
Pocher nimmt keinen Vaterschaftsurlaub
Die Ex-Freundin vom anderen Boris erwartet gemeinsam mit Oliver Pocher Nachwuchs. Pocher will keinen Vaterschaftsurlaub nehmen.
Familienministerin Köhler hat ´ne tolle Software
Das Familienministerium hat eine Software, mit der Unternehmen ihre Gehaltsstrukturen untersuchen können - insbesondere unter dem Aspekt, ob Frauen weniger verdienen. Das wird die Familienpolitik revolutionieren! Von der Leyen hatte ja nur Themen wie Elterngeld voran gebracht.
Laut Christiane Henckel von Donnersmarck geht es Angelina Jolie gut, sehr gut. Boris durfte jetzt doch bei Stuttgart 21 dabei sein.
Pocher nimmt keinen Vaterschaftsurlaub
Die Ex-Freundin vom anderen Boris erwartet gemeinsam mit Oliver Pocher Nachwuchs. Pocher will keinen Vaterschaftsurlaub nehmen.
Familienministerin Köhler hat ´ne tolle Software
Das Familienministerium hat eine Software, mit der Unternehmen ihre Gehaltsstrukturen untersuchen können - insbesondere unter dem Aspekt, ob Frauen weniger verdienen. Das wird die Familienpolitik revolutionieren! Von der Leyen hatte ja nur Themen wie Elterngeld voran gebracht.
Samstag, 2. Januar 2010
Endlich eine neue Einnahmequelle für Tübingen
Jüngst stand es im Goldenen Tübinger Blatt sogar mit Foto: Ein Tübinger Spitzenpolitiker hat eine ihm adäquate Partnerin gefunden, den Kühlschrank wieder angeschlossen und wird sogar noch Vater. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch! Und er wird auch seinen erzieherischen Pflichten nachkommen und zwei Monate Elternzeit nehmen. Insgesamt ist dies natürlich eine Nachricht, die durchaus in den Tagesthemen, bei Spiegel Online und in der Bild-Zeitung ganz weit oben platziert sein müßte, oder?
In diesem Zusammenhang kam mir dann folgende Idee, um den desolaten Tübinger Haushalt zu sanieren. Brad Pitt und Angelina Jolie haben damals die ersten Babybilder für 14 Millionen verkauft! Das ist doch die Lösung für die Tübinger Haushaltslöcher: Eine Versteigerung der ersten Bilder des grünen Nachwuchses - am besten im blauen Body.
In diesem Zusammenhang kam mir dann folgende Idee, um den desolaten Tübinger Haushalt zu sanieren. Brad Pitt und Angelina Jolie haben damals die ersten Babybilder für 14 Millionen verkauft! Das ist doch die Lösung für die Tübinger Haushaltslöcher: Eine Versteigerung der ersten Bilder des grünen Nachwuchses - am besten im blauen Body.
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