Der STERN bezeichnet den gerade laufenden Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker als Zeitreise zurück in ein "dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte". Die Vorfälle um Stuttgart 21 mit knüppelnden Polizisten kommen mir auch vor wie eine Zeitreise. Einige Paralellen zur Geschichte von Verena Becker und der RAF drängen sich geradezu auf. Jubel-Perser sind auch schon am Stuttgarter Bahnhof gesehen worden - und ich will wirklich nicht hoffen, dass das wenig sensible Verhalten der Staatsgewalt zu einer ähnlichen Radikalisierung führt wie im Nachgang zu 1968. Man kann nur hoffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt - ein zweiter Benno Ohnesorg würde unserer Demokratie nicht gut tun. Aber ehrlich gesagt: Die Gefahr besteht wohl kaum - vielleicht wird ja statt Stuttgart 21 die A8 24-spurig ausgebaut. Dies passt ja ohnehin besser zum Auto-Ländle.
Diese Woche ist Walter Schwenninger gestorben. Er gehörte der ersten Bundestagsfraktion der GRÜNEN an (1983 - 1985). Besonders gut gekannt habe ich ihn nicht, habe ihn während seiner Zeit als Gemeinderat jedoch als wirklich aufrechten Grünen empfunden, der sicher nichts für neo-liberale Gedanken, Krawatten und schwarz-grüne Überlegungen übrig hatte. Aber dies ist wieder eine ganz andere Zeitreise.
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