Mittwoch, 7. März 2012

Tübingen ignoriert soziale Medien?

Den Tübinger Haushalt 2012 haben alle Fraktionen des Gemeinderats einstimmig beschlossen. Sieht gut aus. Aber in der heutigen Berichterstattung des Tagblatts wird in einem Nebensatz etwas erwähnt, was mich alarmiert hat. Der Gemeinderat will nicht, dass es eine städtische Facebook-Seite gibt. Was bedeutet das denn? Wenn man es übersetzt heisst dies: der Gemeinderat möchte nicht, dass die Stadtverwaltung mit seinen Bürgern in dem Medium kommuniziert, in dem die Bürger die meiste Zeit verbringen, wenn sie online sind. Ferner möchte der Gemeinderat nicht, dass die Verwaltung ein Medium nutzt, das es ermöglichen würde, insbesondere junge Menschen für Kommunalpolitik zu interessieren. Der Gemeinderat möchte keine neuen politischen Beteiligungsmöglichkeiten schaffen in einem Medium, das sich längst als 5. Gewalt (wenn man die klassische Presse als 4. Gewalt betrachtet) etabliert hat. Was so ein kleiner Satz in einem Pressebericht alles bedeuten kann. Aber jetzt bin ich kein Erklärbär mehr - für heute.