Freitag, 18. Dezember 2009

Die Tübinger Löcher

Jüngst war es im überparteilichen und immer sachlichen Tagblatt zu lesen: Die fetten Jahre sind vorbei und der Tübinger Haushalt 2010 hat große Löcher. Große Löcher hat auch die Friedrich-Dannenmann-Straße in der Weststadt, die ich momentan täglich auf dem Weg zum Kindergarten entlang laufe. Ein echtes Abenteuer ist es, dort bei Regen zu laufen. Trotz Zone 30 verpassen einem die vorbeifahrenden Autos (oder Stadtbusse) eine heftige und kostenlose Dusche, bedingt durch die unzähligen Pfützen. Da spart man doch glatt die häusliche Hygiene - ganz im Sinne von von "Tübingen ist blau". Diese Löcher werden wohl angesichts oben genannter Haushaltslöcher noch lange auf die Beseitigung warten müssen. Apropos fette Jahre: Im 1. Buch Mose prophezeit Josef, dass nach sieben fetten Jahren, sieben magere Jahre folgen. Wollen wir hoffen, dass dies bei Tübingen nicht der Fall ist. Was soll sonst mit dem groß angekündigten Projekt "Innen:Stadt!" passieren, bei dem ebenfalls die Zahl "sieben" eine große Rolle spielt? Die "Sieben Bausteine für die Innenstadtentwicklung" werden ja ohnehin immer magerer und keiner erinnert sich mehr daran. Festzuhalten bleibt allerdings: Der Fahrradtunnel ist für Mofas gesperrt!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Was ist nun mit Landesverrat?

Sindelfingen hatte für mich in erster Linie als nächster IKEA-Standort zu Tübingen eine Bedeutung. Klar, Mercedes. Aber nun kommts: Daimler wird die Produktion der C-Klasse aus Sindelfingen abziehen. Gewinner ist u.a. der Standort Tuscaloosa in den USA. Die Gewerkschaften sprechen davon, dass 5.000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Noch dramatischer wird es, wenn man an die Zulieferindustrie denkt. Die mittelständischen Betriebe können ja nicht so einfach mit auswandern. Volkswirtschaftlich sehr bedenklich. Der geneigte Leser wird sich fragen was dies jenseits von IKEA mit Tübingen zu tun hat. Ganz einfach: Vor gar nicht langer Zeit wurde ein Oberbürgermeister einer schwäbischen Universitätsstadt quasi des Landesverrats bezichtigt, da er keinen schwäbischen Dienstwagen fahren wollte. Ich vermute allerdings, diesem schwäbischen Oberbürgermeiser war die dadurch hervorgerufene mediale Aufmerksamkeit nicht ganz unrecht. Zurück zum Thema: Wie ist das jetzt eigentlich, wenn ein schwäbischer Politiker einen schwäbischen Dienstwagen aus Tuscaloosa fährt? Ist das jetzt Landesverrat oder nicht? Wer soll da noch durchblicken bei dieser Globalisierung ... Na ja, als Landesverräter wurden die Daimler-Vorstände bisher noch nicht bezeichnet, oder?