In Tübingen wird zur Zeit aufgrund der klammen Finanzen eine Erhöhung der Hundesteuer diskutiert. Das ist mir persönlich egal. Trotzdem ein kleines persönliches Erlebnis: Kürzlich sah ich wieder einmal wie ein ziemlich großer Hund ein ziemlich großes Geschäft in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes abseilte. Als ich die Besitzerin darum bat, sie möge dies beseitigen, bekam ich zur Antwort: Irgendwo müsse der Hund ja schließlich dürfen. Seit einiger Zeit fahren Hunde im Bereich des Naldo kostenlos Bus, für Kinder muss man zahlen. Jetzt fehlt nur noch, dass man eine Kindersteuer einführt.
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Mittwoch, 27. Oktober 2010
Legitimation und Demokratie in Ulm und Tübingen
Vorab: Dies ist weder ein Statement Pro S21 - noch Contra S21. Nur ein paar Gedanken, die mir in diesem Zusammenhang durch den Kopf gehen. Erstens sollte man sich einmal die Vorteile einer repräsentativen Demokratie vor Augen führen. Hier wird z.B. angeführt, dass man bei komplexen Sachverhalten, Expertenwissen besser nutzen kann. Des Weiteren dient eine repräsentative Demokratie der Vermeidung von Populismus und Demagogie. Das würde ich so unterschreiben, auch wenn es unter den gewählten Vertretern sicher auch Populisten gibt (siehe Integrationsdebatte). Ein weiterer Punkt, der mir durch den Kopf geht, ist die politische Legimation der Teilnehmer an der Schlichtungsrunde. Irgendwie hat man den Eindruck, Ulm ist für S21 und Tübingen dagegen. Stimmt das denn eigentlich? Die Argumentation, die teilnehmenden Oberbürgermeister treten dort als Privatpersonen auf, finde ich fadenscheinig. Na ja, die nächste Landtagswahl wird es zeigen - auch wenn hier sicher viel Populismus im Spiel sein wird. Vielleicht steigt wenigstens wieder die Wahlbeteiligung - das wäre doch positiv.
Samstag, 23. Oktober 2010
Eine Hommage an IRC
Mitte bis Ende der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrtausends war ich häufiger im IRC unterwegs. Man nutzte mIRC oder andere für Linux geeignete Clients - alles war rein textbasiert und im Prinzip ein eigener Dienst im Internet. Man traf sich auch im 'real life' z.B. auf sog. Channel-Parties oder Stammtischen. Was ich mich frage: was ist mit den ganzen Chats passiert? Sind die irgendwo gespeichert? Ich glaube nein. Was damals gechattet wurde, ist einfach nicht mehr da. Und das ist auch gut so - es gehört in die damalige Zeit und da soll es auch bleiben. In Google finde ich wohl nicht allzuviel über Chats in IRC. Heute lasse ich einen Pups in Twitter - und Google kann ihn riechen. Aber ich bin ja selbst schuld, oder?
Dienstag, 19. Oktober 2010
Keine Zeit für Kommunalpolitik
In Tübingen lässt man sich derweil eine Viertel Millionen Euro durch die Lappen gehen. Man hat es leider nicht geschafft, auf Kontaktanfragen der potenziellen Spenderin zu antworten. Das muss man entschuldigen. S 21, die Klimakatastrophe verhindern und Blau machen, lassen einfach keine Zeit, sich mit solch profanen Dingen zu beschäftigen. Apropos keine Zeit haben: 2007 wurden in Tübingen in einer öffentlichen Veranstaltung "Sieben Bausteine für die Innenstadtentwicklung", das sog. Projekt "Innen:Stadt!", vorgestellt. Das klang alles total spannend: Ansiedlung eines Konferenzhotels auf dem Standort des technischen Rathauses, ergänzende Neubebauung beim Museum, Neuordnung der Verkehrsführung im Zinser-Dreieck, Bebauung der Brache am Foyer, Neubau des Busbahnhofes - um nur einige zu nennen. Für all das hatte man wohl auch keine Zeit.
Montag, 18. Oktober 2010
Kultur in Tübingen und eine Nutzendiskussion
Heute ist im Tagblatt die notleidende Kultur in Tübingen großes Thema. Jazz- und Klassiktage müssen mit extrem niedrigen Zuschüssen leben und jetzt soll noch weiter gekürzt werden. Der guten Tübinger Stadtbibliothek wird durch einen Bürgermeister allenfalls die Sanierung der Toilettenanlage zugesagt. Seltsames Kulturverständnis. Tagblatt-Redakteur Triebold kommentiert: "Ohne Sinn und Verstand". Und Hans Küng hat ein Buch zum Thema "Anständiges Wirtschaften" geschrieben.
Laut Spiegel Online fordert Herr Westerwelle eine Debatte über den Nutzen von Migranten. Den "Nutzen" von Bundes- und Kommunalpolitikern habe ich bisher noch nicht in Frage gestellt.
Laut Spiegel Online fordert Herr Westerwelle eine Debatte über den Nutzen von Migranten. Den "Nutzen" von Bundes- und Kommunalpolitikern habe ich bisher noch nicht in Frage gestellt.
Donnerstag, 14. Oktober 2010
Kurze Bemerkung zur alltäglichen digitalen Spaltung
"Digital Natives" und "Digital Immigrants" sind oft gehörte und oft gelesene Begriffe. Was heißt das denn im Alltag? Ich treffe Menschen im Bahnhof, die mit dem Fahrkartenautomaten nicht zurecht kommen. Oder die in Bürgerämtern nicht wissen, dass sie eine Wartemarke ziehen müssen. Oder die in einer Stadtbibliothek keine Literatur mehr recherchieren können, oder nicht wissen, wie die automatische Ausleihe funktioniert. Kürzlich hat mich eine ältere Dame gefragt, ob ich ihr beim Fahrkarte kaufen helfen könnte. Ich konnte. Aber manchmal bin ich auch überfordert.
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Legalisierung, DDR in Tübingen, Tipps für den VfB
Facebook-Mitgründer Sean Parker unterstützt die Kampagne zur Legalisierung von Marihuana. Früher lehrte er einmal mit Napster der Musik-Industrie das Fürchten - jetzt will er das wohl bei der Bier-Industrie wiederholen. http://bit.ly/9PzEuoIm Tagblatt wird der desolate Zustand der Tübinger Straßen beklagt. Ein Herr Latus wagt sogar die These, der Zustand sei so ähnlich wie in der DDR. Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Es ist doch klar, dass alle Tübinger Straßen Zug um Zug den Ausbaustandard der Mühlstraße erhalten, oder?So, jetzt hat der VfB wieder mal den Trainer entlassen. Das ist ja keine Überraschung - passiert ja jedes Jahr um diese Zeit. Aber was sollte man für Konsequenzen daraus ziehen? Hier meine Vorschläge: Ein neuer Trainer bekommt einen Vertrag nur bis zum Ende der Saison. Die ersten 10 Spiele der nächsten Saison bestreitet dann der VfB ganz ohne Trainer. Da spart man Geld und das Ergebnis kann auch nicht schlechter werden.
Donnerstag, 7. Oktober 2010
Ein digitaler Analoger
Ich bin bei Twitter, Facebook, XING, blogge einmal im Quartal. Seit neuestem teile ich sogar mit, wo ich bin. Es gibt Videos bei YouTube und Sevenload und auch irgendwelche podcasts. Und jetzt noch posterous. Für einen "digital immigrant" nicht schlecht. Oder ist das etwa Jugendwahn? Aber: Zeitungen lese ich als Zeitung; Bücher kaufe ich im Buchladen und Musik höre ich am liebsten als Schallplatte. So ein Schallplatten Cover ist doch etwas ganz anderes. Lifestyle? Zumindest habe ich kein iphone :)
Samstag, 2. Oktober 2010
Verschiedene Zeitreisen
Der STERN bezeichnet den gerade laufenden Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker als Zeitreise zurück in ein "dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte". Die Vorfälle um Stuttgart 21 mit knüppelnden Polizisten kommen mir auch vor wie eine Zeitreise. Einige Paralellen zur Geschichte von Verena Becker und der RAF drängen sich geradezu auf. Jubel-Perser sind auch schon am Stuttgarter Bahnhof gesehen worden - und ich will wirklich nicht hoffen, dass das wenig sensible Verhalten der Staatsgewalt zu einer ähnlichen Radikalisierung führt wie im Nachgang zu 1968. Man kann nur hoffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt - ein zweiter Benno Ohnesorg würde unserer Demokratie nicht gut tun. Aber ehrlich gesagt: Die Gefahr besteht wohl kaum - vielleicht wird ja statt Stuttgart 21 die A8 24-spurig ausgebaut. Dies passt ja ohnehin besser zum Auto-Ländle.
Diese Woche ist Walter Schwenninger gestorben. Er gehörte der ersten Bundestagsfraktion der GRÜNEN an (1983 - 1985). Besonders gut gekannt habe ich ihn nicht, habe ihn während seiner Zeit als Gemeinderat jedoch als wirklich aufrechten Grünen empfunden, der sicher nichts für neo-liberale Gedanken, Krawatten und schwarz-grüne Überlegungen übrig hatte. Aber dies ist wieder eine ganz andere Zeitreise.
Diese Woche ist Walter Schwenninger gestorben. Er gehörte der ersten Bundestagsfraktion der GRÜNEN an (1983 - 1985). Besonders gut gekannt habe ich ihn nicht, habe ihn während seiner Zeit als Gemeinderat jedoch als wirklich aufrechten Grünen empfunden, der sicher nichts für neo-liberale Gedanken, Krawatten und schwarz-grüne Überlegungen übrig hatte. Aber dies ist wieder eine ganz andere Zeitreise.
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