Da bei uns demnächst ein Schulwechsel ansteht, besuchte ich den offenen Abend eines der Tübinger Gymnasien. Dort präsentierten sich die verschiedenen Fächer in Klassenräumen - auch ein Fach namens Medienkompetenz/Informatik. Das war mir neu. Zunächst dachte ich, prima, ist das endlich auf den Lehrplan gekommen. Dann erfuhr ich Details: in der 5. Klasse gibt es 8 Doppelstunden, und in der 7, Klasse noch mal 8 Doppelstunden. Und dann noch ein paar Stündchen in der 10. Klasse. Da ich dies eigentlich nicht glauben konnte, habe ich mal ein wenig bei der "Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft" im Zwischenbericht Bildung und Forschung geschmökert. Dort bin ich auf diese Aussage gestoßen; "Der Anteil von Lehrpersonal mit tendenziell ablehnender Haltung gegenüber dem IT-Einsatz im Klassenzimmer ist in Deutschland dreimal so groß wie im europäischen Durchschnitt." Der Zwischenbericht kommt zur Erkenntnis, dass die Schule ein nachrangiger Lernort für den Erwerb Computer-bezogener Kenntnisse ist. Nur jeder dritte Schüler im Alter von sechs bis dreizehn hat schon mal einen Computer im Unterricht erlebt. Krass. Digitale Gesellschaft Bundesrepublik? Zukunft der Arbeit? Wie wird dies denn in anderen Ländern gesehen? Auf zwei interessante Beispiele bin ich gestoßen. In Estland lernen die Kinder in der Grundschule bereits programmieren. Und dann noch unsere unmittelbaren Nachbarn. Social Media Kompetenz wird künftig bereits in der Grundschule Bestandteil der Lehrpläne in Schweizer Schulen sein. Ist das Thema eigentlich auf der politischen Agenda?
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