Sonntag, 9. Januar 2011

Kritischer Journalismus in Tübingen?

Die Samstagsausgabe des Tübinger Tagblatts widmete sich ausführlich der Halbzeitbilanz von OB Palmer. Die bisherigen Leistungen des amtierenden OBs mag jeder für sich aus der eigenen durch jeweils subjektive Betroffenheit beeinflusste Perspektive beurteilen - dies soll hier gar nicht gewertet werden. Was mich jedoch motiviert die Tastatur zu bemühen, ist die Art und Qualität der Berichterstattung. Das "Übrigens" des Tagblatt Redakteurs legt die Vermutung nahe, dass das Tagblatt bezogen auf Herrn Palmer nur noch eine akklamatorische Funktion ausübt. Geradezu ätzend finde ich, dass dieser Redakteur die besonderen Leistungen des Herrn Palmer insbesondere durch den Vergleich mit seiner Amtsvorgängerin herausstellt. Was soll das - muss man Frau Russ-Scherer nach mehr als vier Jahren immer noch mit solch negativen Adjektiven belegen? Auch ein Herr Palmer weiß schließlich die Leistungen seiner Vorgängerin durchaus zu würdigen - haben diese ihn ja erst in die Lage versetzt, erfolgreich zu arbeiten. Man denke nur an die Grundstücksgesellschaft, die von Russ-Scherer mit viel politischer Willenskraft auf den Weg gebracht wurde. Die durch Palmer propagierte Innenentwicklung wäre ohne diese Vorarbeit undenkbar. Bleibt die Frage nach der Motivation: Scheinbar werden beim jetzigen OB journalistische Eitelkeiten besser bedient. So eine tiefe Schublade ist eigentlich nicht vorstellbar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen