In der Volkswirtschaftstheorie geht man davon aus, dass ein knappes Angebot, dem eine hohe Nachfrage gegenüber steht, zu steigenden Preisen führt. Weiterhin geht die Theorie davon aus, dass die steigenden Preise dazu führen, dass neue Anbieter in den Markt eintreten und sich damit das Angebot ausweitet - die Preise würden dann wieder sinken. Soweit die Theorie. Auf der Titelseite des heutigen Tagblatts geht es genau um dieses Phänomen: Das Angebot auf dem Immoblienmarkt in Tübingen ist extrem knapp, die Preise sind unverschämt hoch und sehr viele suchen ein "Haus mit Garten". Was jedoch mal klar gesagt werden muss: das knappe Angebot ist nicht gottgegeben, sondern politisch gewollt. Seit Jahrzehnten wurde in der Tübinger Kernstadt kein Neubaugebiet mehr ausgewiesen. Dies wird mit durchaus plausiblen ökologischen Argumenten begründet - weiterer Flächenverbrauch soll vermieden werden. Was mich jedoch nervt: es wird weiterhin suggeriert, es gäbe genügend Angebote für Familien. Ehrlicher wäre es zu sagen, Tübingen ist Luxus, Tübingen muss man sich leisten können. Haus mit Garten gibt's hier nicht für Familien.
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