In der Volkswirtschaftstheorie geht man davon aus, dass ein knappes Angebot, dem eine hohe Nachfrage gegenüber steht, zu steigenden Preisen führt. Weiterhin geht die Theorie davon aus, dass die steigenden Preise dazu führen, dass neue Anbieter in den Markt eintreten und sich damit das Angebot ausweitet - die Preise würden dann wieder sinken. Soweit die Theorie. Auf der Titelseite des heutigen Tagblatts geht es genau um dieses Phänomen: Das Angebot auf dem Immoblienmarkt in Tübingen ist extrem knapp, die Preise sind unverschämt hoch und sehr viele suchen ein "Haus mit Garten". Was jedoch mal klar gesagt werden muss: das knappe Angebot ist nicht gottgegeben, sondern politisch gewollt. Seit Jahrzehnten wurde in der Tübinger Kernstadt kein Neubaugebiet mehr ausgewiesen. Dies wird mit durchaus plausiblen ökologischen Argumenten begründet - weiterer Flächenverbrauch soll vermieden werden. Was mich jedoch nervt: es wird weiterhin suggeriert, es gäbe genügend Angebote für Familien. Ehrlicher wäre es zu sagen, Tübingen ist Luxus, Tübingen muss man sich leisten können. Haus mit Garten gibt's hier nicht für Familien.
Freitag, 25. Februar 2011
Dienstag, 22. Februar 2011
Leserbrief und Blog
In Tübingen besteht eine bedeutende Kultur des Leserbriefschreibens - angesichts der Akademisierung der Stadt ist es auch kein Wunder, dass hier manchmal auch sprachliche Glanztaten zu bewundern sind. Ich persönlich habe erst einen Leserbrief geschrieben, in dem es um die Ungleichbehandlung von Kindern und Hunden im Rahmen des Verkehrsverbundes NALDO ging. Reaktionen hat dies weder bei Hundebesitzern, noch bei Eltern hervorgerufen. In die Zeitung von gestern wickelt man heute den Salat ein. Dies war vor Internet ein gepfügelter Ausspruch - gilt heute nur noch sehr bedingt. Auch Lokalzeitungen wie das Tagblatt sind heute durch Homepage, Facebook, Twitter im Netz vertreten. Und damit - dank Google - für die Ewigkeit. Was unterscheidet nun einen Leserbrief von einem Blog-Eintrag? Leserbriefe lese ich zum Frühstück, Blogs eher zu Mittag. Leserbriefe werden zensiert, mein Blog nicht. Leserbriefe sind nicht durch die digitale Spaltung betroffen. Keine Ahnung - ich weiß gar nicht mehr, was für ein Ziel ich mit diesem Beitrag hatte.
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